Was kommt zuerst: Design oder Text?
Dieses Problem taucht immer wieder auf. Fakt ist: Projekte laufen am besten, wenn Designer und Texter von Anfang an zusammenarbeiten.
Dabei ist es egal, ob es sich um eine Homepage oder eine E-Mail-Kampagne handelt – ein guter Text bildet die Grundlage für ansprechendes Design und ansprechendes Design bildet die Grundlage für einen guten Text.
Designer können Texte aufeinander abstimmen und verbessern, indem sie bereits in der Anfangsphase über Inhalt, Bedeutung und Wortwahl sprechen. Im Gegensatz dazu können Werbetexter ein Gefühl dafür bekommen, wo ihre Texte auf der Seite platziert werden und wie das Design ihre Wortwahl noch unterstreichen kann.
Aber wenn Sie schon länger in diesem Bereich tätig sind, wissen Sie wahrscheinlich bereits, dass die Zusammenarbeit und das Anbieten von kreativem Feedback nicht immer leicht ist.
Designer und Werbetexter investieren viel Zeit und Mühe in ihre Arbeit. Manchmal passiert es, dass sie sich auf bestimmte kreative Visionen versteifen, die die anderen Beteiligten eventuell als „pingelig“ oder „unpassend“ empfinden. Dabei kann es sich zum Beispiel um Farbschemata in Neonfarben, die Länge einer Überschrift oder die Frage, ob „und“ an den Anfang eines Satzes gehört, handeln.
In diesem Beitrag stellen wir Ihnen 10 effektive Möglichkeiten vor, wie Sie Textern und Designern kreatives Feedback geben können, um sich besser aufeinander abzustimmen.
1. Die richtigen Systeme und Leitlinien einführen
Eine reibungslose und kollegiale Arbeitsbeziehung zwischen Designern und Textern hängt von den jeweiligen Rahmenbedingungen und Richtlinien ab.
Wichtig ist, dass sich beide Parteien auf die richtigen Prozesse, Ziele und Kanäle für ihre Zusammenarbeit einigen, um eine bessere Abstimmung zu erreichen und kontinuierliches Feedback und Kommunikation zu erleichtern.
Legen Sie im ersten Kick-off-Meeting für ein Projekt folgende Punkte fest:
- Kreative Ziele: Jede Abteilung sollte ihre Ziele kommunizieren. Indem sie die anderen Abteilungen darüber informiert, wie sie helfen können, lässt sich ein Projekt viel eher zum Erfolg führen. Überlegen Sie, in welchen Bereichen die Ziele und Bedürfnisse übereinstimmen und wie jedes Team das andere dabei unterstützen kann, sie zu erfüllen.
- Das Feedback-Verfahren: Wann und wie wird Feedback gegeben? Welche Richtlinien gibt es für den Austausch von konstruktivem Feedback? Besprechungen, kreative Tools mit gemeinsamem Zugriff, E-Mail und IM-Kanäle sind allesamt Optionen, um während des gesamten Projektes in Verbindung zu bleiben und Feedback auszutauschen.
- Kanäle und Lösungen, die Sie für die Zusammenarbeit nutzen können: Es gibt hilfreiche Projektmanagement-Software, die allen Beteiligten einen klaren Überblick über ihre Rolle im Projekt verschafft. Auch Instant-Messenger-Kanäle für schnelle Rückfragen können eine große Rolle spielen. Daher ist es wichtig, sich mit den Tools zu beschäftigen, die jede Abteilung für eine gute Zusammenarbeit nutzen kann.
- Eine einheitliche Terminologie: Kreative müssen sich bei einer Zusammenarbeit untereinander auch verstehen. Grafikdesigner, UX-Designer und Texter zum Beispiel sprechen oft eine völlig andere Sprache. Daher müssen Sie klare Definitionen zu kreativen Begriffen festlegen und dafür sorgen, dass beide Seiten diese Begriffe auch verstehen. Kennt jeder die von den einzelnen Kreativteams verwendete Terminologie? Wie werden sie über ihre Projekte sprechen?
- Der Zeitrahmen: Was sind die Meilensteine des Projektes? Wie können Sie dafür sorgen, dass die Fristen der einzelnen Abteilungen übereinstimmen? Wann werden Sie wichtige Sitzungen und Feedback-Runden ansetzen?
- Ein einheitliches Design-Briefing: Sowohl Texter als auch Designer sollten Zugang zu dem gleichen Design-Briefing haben. So können sie sich ein Bild von den Zielen und Aufgaben des jeweils anderen für das Projekt machen.
Bynder unterstützt Teams bei der effektiven Zusammenarbeit, indem es effizientere Arbeitsabläufe schafft und alle gemeinsam genutzten Inhalte und Markenrichtlinien zentralisiert, sodass jeder während des gesamten Projektes einfachen Zugriff auf alles hat, was er braucht.
2. Helfen Sie Ihrem Team zu visualisieren, was Sie brauchen
Dafür eignen sich am besten konkrete Beispiele, sodass sich alle Beteiligten genau vorstellen können, wie etwas aussehen soll.
Jeder versteht etwas anderes unter „fließend“, „spritzig“ oder „frech“. Ohne praktische Beispiele kann Feedback leicht in vage Vorschläge mit subjektiven Interpretationen ausarten.
Will Meier schreibt für Entrepreneur Europe und merkt an, dass das beste kreative Feedback sich immer auf das Endresultat bezieht. Dieser Ansatz trägt dazu bei, dass Ihr Feedback zielgerichtet bleibt und nicht in den fragwürdigen Bereich der persönlichen Meinung abdriftet.
Meier konzentriert sich auf einen soliden, auf Fragen basierenden Leitfaden für relevantes Feedback, der aus dem Buch Discussing Design von Adam Connor und Aaron Irizarry stammt:
1. Wie lautet das Ziel des Entwurfs?
2. Welche Elemente des Entwurfs hängen mit dem Ziel zusammen?
3. Tragen diese Elemente zum Erreichen des Ziels bei?
4. Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?
Diese Fragen können auch auf den Text angewandt werden, um das Feedback auf das Endziel der Arbeit abzustimmen.
3. Vernachlässigen Sie Feedback-Runden nicht
Regelmäßige Feedback-Runden sind essenziell für eine kohärentere und konstruktivere Zusammenarbeit zwischen Text- und Designteams, denn sie bieten wertvolle Einblicke und Kritik von außen. Eine begrenzte Anzahl an Besprechungen und Gelegenheiten, Feedback zu geben, kann ein Gefühl der Isolation erzeugen. Das wiederum kann dazu führen, dass sich Kreativteams zu sehr auf ihre eigenen Ideen und Standpunkte konzentrieren. Sorgen Sie außerdem dafür, dass beide Abteilungen an regelmäßigen Treffen teilnehmen, bei denen sie ihre Ideen austauschen, ihre Arbeit zur Überprüfung vorlegen und Feedback geben können.
4. Machen Sie das Feedback des Zielpublikums zu einem wichtigen Bestandteil des Prozesses
Menschen versteifen sich oft auf ihre eigenen Standpunkte und Vorgehensweisen. Wenn es einen kreativen Konflikt darüber gibt, wo die Logos Ihrer Kunden platziert werden oder wie lang die Zwischenüberschriften sein sollen, dann müssen Sie den Nutzer einbeziehen, um herauszufinden, was am besten funktioniert und was Sie eventuell übersehen haben.
Das Smashing Magazine weist darauf hin, wie wichtig es ist, Nutzerfeedback einzuholen:
„Wir werden immer eine subjektive Meinung zu unserer Arbeit haben. Solange wir emotional in die Sache involviert sind, können wir nur schwer gelassen bleiben, wenn eventuelle Schwachstellen diskutiert werden. Letztendlich sind die Nutzer diejenigen, die eine kreative Leistung beurteilen. Warum also nicht Subjektivität und Emotionen ausschalten, indem man direkt zur Quelle geht?“
Auf usertesting.com können Sie interessante Echtzeit-Reaktionen auf Ihre Texte und Designentwürfe erhalten, indem sie Nutzer dafür kompensieren, dass sie ihre Reaktionen auf einer Seite oder auf bestimmten Inhalte aufzeichnen.
Nutzen Sie die Plattform, um Dinge zu testen wie:
· Verständlichkeit
· Relevanz der Bilder
· Farbschema
· Benutzererlebnis
· Wie einprägsam die Botschaft ist
· Fesselnde Einleitungen
· Zusammenspiel von Design und Text
5. Holen Sie sich nach der Hälfte der Projektlaufzeit Feedback vom Kunden ein
Neben der Zielgruppe ist auch die Meinung des Kunden wichtig, um sichergehen zu können, dass Text und Design auf dem richtigen Weg sind. Ziehen Sie hierzu Ihren Kunden hinzu, sobald die Hälfte der Projektlaufzeit erreicht ist, um sich das Projekt genauer anzusehen.
Indem Sie den Kunden um Feedback bitten, schaffen Sie mehr Zusammenhalt zwischen den Abteilungen. Denn so konzentrieren Sie sich auf ihr gemeinsames Ziel: etwas für den Kunden zu produzieren, das ihn begeistern wird.
6. Fördern Sie Neugier und Experimentierfreude
In diesem ausgezeichneten Beitrag darüber, wie Kunden einem Designer oder Werbetexter das richtige Feedback geben können, plädiert A Lined Design dafür, lieber zu fragen, als direkt alles auf eigene Faust zu bearbeiten:
Fragen Sie ruhig, bevor Sie etwas rot markieren oder löschen. Wir können Ihnen erklären, wie strategische Überlegungen in unsere kreativen Entscheidungen eingeflossen sind. Versichern Sie sich also, dass Sie alle wichtigen Informationen haben, bevor wir irgendetwas verändern.
Nichts erstickt Kreativität und gute Zusammenarbeit schneller im Keim als wenn auch die kleinsten Details jeder Arbeit dem Mikromanagement zum Opfer fallen. Gute Texter und Designer sind ausgebildet und erfahren genug, um jede kreative Entscheidung, die sie treffen, zu begründen und zu erklären.
Das heißt natürlich nicht, dass sie immer die richtige Entscheidung treffen.
Aber Neugier anstelle von Kritik kann Designern und Textern dabei helfen, offener dafür zu sein, voneinander zu lernen und die speziellen Aspekte der Arbeit des jeweils anderen mehr zu schätzen.
Konstruktives Feedback ist wichtig, aber es darf auch nicht vergessen werden, neugierig auf die kreativen Entscheidungen des anderen zu werden. Echtes Interesse verhindert Abwehrhaltungen, fördert Offenheit für andere Ideen und trägt dazu bei, dass die richtigen Entscheidungen für ein Projekt getroffen werden. Ermutigen Sie Teams daher immer dazu, zuerst Fragen zu stellen.
7. Der richtige Zeitpunkt, um nachzugeben…
Kreativschaffende identifizieren sich oft stark mit ihrer Arbeit. Und genau deshalb sind sie auch so gut in dem, was sie tun. Aber wenn jemand zu sehr an seinen Visionen, Ideen und Meinungen festhält, kann das den Erfolg eines Projektes untergraben. Kreative dürfen nicht vergessen, wie wichtig es ist, ein bestimmtes Ergebnis loslassen zu können, sobald sie Feedback geben und für ihre Vision einstehen.
In einem Interview mit Very Good Copy sagt Nikhil Narayanan, dass eine der wichtigsten Lektionen seiner Karriere darin bestand, zu lernen, sich von seiner persönlichen Vision und seinen Ideen zu lösen:
Nicht jede Schlacht muss gewonnen werden. Es ist völlig in Ordnung, einige von ihnen vom Spielfeldrand aus zu beobachten. Wenn eine großartige Idee von Leuten abgelehnt wird, die sich nicht so sehr dafür interessieren wie man selbst, dann ist das eben so.
8. Unterschätzen Sie nicht die potenziell drastischen Auswirkungen einer „kleinen“ verordnenden Kritik
Texter und Designer brauchen ihren Freiraum, um optimal arbeiten und wichtige Entscheidungen treffen zu können. Diese Gestaltungsfreiheit hängt davon ab, dass sie kein präskriptives Feedback zu kleineren kreativen Entscheidungen erhalten.
The Cranky Creative unterstreicht Andrew Boultons Bedeutung dieser Haltung, wenn es darum geht, Feedback zu geben und anzunehmen:
“Warum die Sache mit dem ‚keine Sätze mit 'und' beginnen‘ tatsächlich wichtig ist:
Wenn wir uns über eine kleine und relativ eindeutige Sache wie einem ‚und‘ nicht einig sind, beginnt unsere Autorität und die Fähigkeit, für den effektivsten Text zu argumentieren, zu schwinden.“
9. Verbinden Sie Komplimente mit Kritik
Feedback sollte sowohl freundlich als auch konstruktiv sein. Wenn es nicht mit einer Wertschätzung dessen, was gut gemacht wurde, gepaart wird, kann Kritik schnell zu Unmut und Mutlosigkeit führen.
Im Gegensatz dazu kann Wertschätzung die Menschen dazu ermutigen, bei ihrer Arbeit mehr zu wagen, und ihnen helfen, ihre Ideen offener zu teilen.
10. Arbeiten Sie eng zusammen
Es kann vorkommen, dass man ein Treffen mit dem Gefühl verlässt, sich völlig einig zu sein. Aber wenn man sich eine Woche später erneut trifft, hat man das Gefühl, dass man auf komplett unterschiedlichen Seiten steht. Deshalb ist es wichtig, während der gesamten Projektphase zusammenzuarbeiten. UX Design empfiehlt die Zusammenarbeit von Personen aus verschiedenen Abteilungen:
Bringen Sie Ihre Design-, UX- und Content-Mitarbeiter und vielleicht auch einen Entwickler zusammen. Gehen Sie das Problem gemeinsam an, indem Sie es aus verschiedenen Blickwinkeln und mit unterschiedlichen Fachkenntnissen betrachten.
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Die vollständige Definition zu Digital Asset Management finden Sie hier!