Dominique LeBlond leitet die Produktorganisation von Bynder, um neue und innovative Lösungen zu entwickeln und zu unterstützen, die Marken durch außergewöhnliche Content Experiences zum Erfolg führen. Als Chief Product Officer stellt er sicher, dass Kundenbedürfnisse in der Produkt-Roadmap von Bynder an erster Stelle stehen – insbesondere, weil immer mehr Marken KI-Technologie in ihre Content-Aktivitäten integrieren.
Bei diesem Interview spricht Dominique über die Rolle der KI im Marketing und Content Management sowie über die neuesten KI-Funktionen von Bynder.
Was wird in den nächsten 10 Jahren der wichtigste Trend im Bereich KI und Marketing sein?
Jenseits generativer Formen eröffnet KI allmählich Möglichkeiten, die Marketingfachleute schon lange gesucht haben – insbesondere in den Bereichen Personalisierung und Targeted Content. Inhalte für Einzelpersonen stark zu personalisieren, war schon immer eine verlockende Perspektive. Die Kosten solcher ansprechenden, individuellen Marketing-Inhalte waren jedoch ein erhebliches Hindernis, vor allem, wenn Kreativteams gebraucht wurden, um zahlreiche Varianten zu produzieren.
KI bietet eine neue Möglichkeit: die Fähigkeit, in naher Zukunft hyperorganisierte Inhalte zu generieren. Das wird meiner Meinung nach die Zukunft des Marketings im nächsten Jahrzehnt prägen. Auf der Seite des Content-Managements automatisiert KI Aufgaben wie die Anreicherung, Discovery und Organisation von Inhalten: Sie kann große Mengen von Inhalten kategorisieren, ohne Teams und Einzelpersonen zusätzlich zu belasten. So optimiert die KI-gestützte Suche von Bynder verbessert die Verwaltung und Auffindbarkeit von Inhalten, während sie gleichzeitig Compliance sowie volle Kontrolle über die eigenen Daten sicherstellt. So können Marken ihre Produktivität steigern und ihr Geschäft ausbauen.
Machen Marketingfachleute beim Thema KI etwas grundlegend falsch?
Sie sehen KI als vollständigen Ersatz für bestimmte Rollen oder Funktionen. KI kann zwar bestimmte Aufgaben und Funktionen optimieren. Problematisch wird es allerdings, wenn die Einstellung ist: „Wir werden alles mit KI machen, wir werden all unsere Inhalte mit KI generieren, wir werden all unsere Kampagnen mit KI optimieren“.
Dann erleben Sie womöglich, dass Sie die Kontrolle über Ihre Marke, Qualität und Konsistenz verlieren. KI-generierte Inhalte können variieren – vor allem, wenn es um Derivate früherer KI-generierter Inhalte geht. Dies führt zu einem Kaskadeneffekt, bei dem die Einheitlichkeit verloren geht. Dabei wissen wir doch, dass es für die Stärkung von Marken entscheidend ist, sich auf bestimmte Botschaften zu konzentrieren und denselben Tonfall durchzuhalten. Diese Elemente haben sich schließlich seit Jahren bewährt, wenn man die Marketingwirkung steigern will.
Was ist Ihr wichtigster Rat für eine Unternehmen das die Vorteile der KI nutzen will? Welche Chancen und Risiken sehen Sie?
Ein Risiko besteht darin, KI lediglich als eine Funktion zu betrachten. Dass man also fragt, was man heute mit KI-Technologie tun kann, ohne ihr breiteres Potenzial zu verstehen. Der wahre Wert der KI liegt aber eher darin, wie sie sich in bestehende Anwendungsfälle integrieren lässt, damit Sie etwas verbessern können, und dass man die Automatisierung vorantreibt.
Bei der Verwaltung von Inhalten kann KI beispielsweise Aufgaben automatisieren, wie etwa die Klassifizierung und Anreicherung von Inhalten oder die Verwaltung von Metadaten automatisieren. Wenn es um sehr große Content-Mengen geht, kann das sehr zeitaufwändig sein kann. Durch die Automatisierung dieser Aufgaben gewinnen die Teams Zeit für die Produktion hochwertiger Inhalte – das ist ein wesentlicher Vorteil von KI.
Welchen Ansatz verfolgt Bynder bei der Entwicklung von Produkten und Funktionen mit KI?
Bei Bynder konzentrieren wir uns auf einen verantwortungsvollen Umgang mit KI. Wir betrachten KI nicht als Blackbox, über die Sie keine Kontrolle haben. Stattdessen bieten wir Kontrollmöglichkeiten an und tragen dafür Sorge, dass unsere KI-Funktionen verantwortungsvoll eingesetzt werden.
Mit unseren Funktionen können Marketingfachleute nachverfolgen, wo Assets durch KI verändert wurden, und festlegen, in welchen Phasen des Workflows sie KI nutzen möchten. So enthält unser Produkt Content Workflow starke Schutzmechanismen, mit denen Sie KI-generierte Inhalte leicht identifizieren und verwalten können, um die Konsistenz und Qualität Ihrer Marke zu gewährleisten.
Wie könnte man schon bald mit KI Marketinginhalte auf Einzelpersonen zuschneiden? Können Sie ein konkretes Beispiel dafür nennen?
KI kann zwar keine Inhalte vollständig generieren, aber eine Basiskampagne auf eine Einzelperson zuschneiden: Sie fügt Schichten hinzu, die auf bestimmte Vorlieben abgestimmt sind. Ein Paradebeispiel ist die dynamische Website-Personalisierung. Während Sie auf einer Website navigieren, kann KI das Layout und die angebotenen Inhalte subtil anpassen, um den Interessen des Browsers gerecht zu werden. So könnten Laufbegeisterte auffallend viel Laufkleidung sehen, während bei anderen Gruppen auch andere Produktkategorien hervorgehoben werden.
Der DAM-Bereich macht bereits solche Fortschritte mit intelligenten Assetabruf-Funktionen. Vorhersagbare, metadatengestützte URLs ermöglichen den automatischen Abruf und die Bereitstellung von personalisierten Inhalten für die richtige Person.
So könnte eine Reisemarke, die für eine tropische Insel wirbt, URLs wie /destination/island-paradise/adventure/male verwenden, um abenteuerlustige Männer mit Action-Bildern anzusprechen. Eine URL wie /destination/island-paradise/relaxation/female könnte Frauen ansprechen, die einen ruhigen Urlaub suchen. Mit URLs schaffen Marken maßgeschneiderte Content Experiences, die mehr Umsatz bringen. Dabei ist es unnötig, für jede Kampagne eigene Landing Pages zu erstellen.
Nennen Sie ein Beispiel für eine KI-Funktion oder -Fähigkeit, für die Sie sich entschieden haben. Bitte begründen Sie Ihre Entscheidung!
Vor kurzem haben wir unsere AI Search Experience um Gesichtserkennung erweitert. Mit dieser können Administrator:innen und Autor:innen von Inhalten Bilder mit Personen identifizieren, taggen und finden. Endbenutzer:innen können mit der Spotlight-Suche von Bynder oder intelligenten Filtern nach Bildern von Personen suchen. Das zeigt, wie KI in alltägliche Abläufe integriert werden kann: Die Funktion ist besonders nützlich, um Bilder von Unternehmensmitarbeitenden, wie z. B. Führungskräften, oder von Prominenten, Influencer:innen und Markenbotschafter:innen zu finden, die in Marketingkampagnen verwendet werden.
Wir haben uns entschieden, die Gesichtserkennung intern zu entwickeln: Sie verbessert nicht nur die täglichen Arbeitsabläufe unserer Kunden, sondern unterstützt auch die strategischen Ziele von Bynder. So werden Inhalte besser erkannt, der Verwaltungsaufwand geht zurück und das Content Management wird optimiert, indem weniger Fehler passieren und Kennzeichnung aller digitalen Assets einheitlich gekennzeichnet werden.
Schaffen Sie wirksame Content Experiences mit Bynder AI
Die Erkennung doppelter Assets, die Text-in-Bild-Suche und die KI-gestützte Inhaltserstellung sind nur einige der KI-Funktionen, die Sie jetzt in Bynder nutzen können. Sehen Sie, wie Sie mit dem KI-gestützten Bynder-DAM die Erstellung und Verteilung von Inhalten skalieren, den Wert vorhandener Assets maximieren und den ROI steigern.
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